Der preisgekrönte Blog Der neue Stefan wird in diesen Tagen ganze fünf Jahre alt. In Worten: fünf. In Zahlen: 5 (also: fünf). Wahnsinn, oder? ODER?! Ich finde schon! Und deswegen habe ich mich auf eine muckelige Reise zurück durch die Zeit gemacht und präsentiere hiermit die erste Chronik von Der neue Stefan.
In fünf Jahren ist eine ganze Menge passiert, das ich mit exakt 157.363 Wörtern in offiziell 178 Blogbeiträge gegossen habe (diesen Beitrag nicht mitgezählt). Satire, Kurzgeschichten, Bahnfahren, Haus kaufen, Krebs überstehen, Halbmarathon laufen – ist alles hier passiert. Und ihr seid immer dabei gewesen: meine treuen Leser. Vielen Dank an alle, die sich das hier alles absichtlich und immer wieder zu Gemüte geführt und für ok befunden haben. Vielen Dank für die überwiegend sachlichen Kommentare und Diskussionen, die daraus entstanden sind. Vor allem in der Krebsphase hat mir die Anteilnahme sehr gut getan. Mit diesem Blog wird es auf jeden Fall weitergehen und ich würde mich freuen, wenn ab und zu mal jemand schaut, wie es ihm so geht. Doch wie hat das alles angefangen? Ich fang‘ mal mit dem Anfang an und häng‘ dann alles andere dran:
2015: Mal schauen, was so geht
Gestartet bin ich 2015 ambitioniert mit einem satirisch-literarischen Ansatz meiner Beiträge. Während meiner vorherigen Arbeit für die Tageszeitung hat mir das Schreiben der Glossen am besten gefallen, in denen kleine Alltagsgeschichten aufgegriffen und mit einem Augenzwinkern erzählt werden. So etwas soll auch auf meinem Blog stattfinden. Auch die Absicht, ein Buch zu schreiben, schwingt in den ersten Kurzgeschichten noch mit. Zu Beginn sind viele Geschichten fiktiv. So gebe ich unter anderem vor, Haus, Kinder und Garten zu haben und denke mir Missgeschicke im Alltag aus. Manche Geschichten sind aber wirklich der Realität entsprungen. So philosophiere ich beispielsweise über meinen Großvater und mein 12-jähriges Ich. Im Sommer schreibe ich das erste Mal über die Deutsche Bahn. Es bleibt lange eines der Dauerthemen auf diesem Blog. Herbst und Winter werden mit Texten über Flüchtlinge und Weihnachten etwas nachdenklicher.
Mein Lieblingstext aus der unbekümmerten Anfangszeit ist Der Mähroboter.
2016: Bahn fahren, Poetry-Slam-Premiere und Haus
Den satirischen Ansatz aus 2015 behalte ich 2016 zunächst bei. So lasse ich mich beispielsweise über das Dschungelcamp, Facebook und das Bild der Presse aus. Arbeiten und Bahn fahren prägen weiterhin mein Leben und so auch diesen Blog. Die Zeit im Zug nutze ich nicht nur kreativ, sondern auch als Inspiration für zahlreiche Beiträge. Als neue Thematik kommt zunächst der Kauf und die Sanierung unseres Hauses dazu. Jetzt muss ich mir das nicht mehr ausdenken. Ein weiterer Meilenstein ist der Schritt auf die Bühne. Im April 2016 präsentiere ich meinen Text Wenn Joggen poetisch wird beim Angeprangert-Poetry-Slam in Celle. Ich werde nicht Letzter und bin zufrieden.
Im Herbst wird es dann leider ernst. Meine Krebsdiagnose und die nachfolgenden Behandlungen thematisiere ich ab Oktober. Ein Lichtblick ist anschließend die Prämierung mit der Seppo-Blog-Auszeichnung.
Mein Lieblingstext aus dem zweiten Jahr ist Keine Erlösung unter dieser Nummer.
2017 – Krebs-Nachsorge und Urlaub
Beim Blick ins Archiv zeigt sich, dass ich meinen Blog im Jahr 2017 mit gar nicht so vielen Krebsthemen bestücke. Der Jahresanfang ist textlich zwar von meiner Reha geprägt, schnell geht es aber mit dem alltäglichen Wahnsinn rund um Haus und Arbeit weiter. Schon im Januar habe ich meinen nächsten Auftritt beim Poetry-Slam in Wilhelmsburg, bei dem ich das Finale erreiche. Im April schreibe ich einen Kurzroman für einen Schreibwettbewerb. Und im Sommer versuche ich mich erstmals in einer Art Reisebericht. Weitere Themen sind der G20-Gipfel in Hamburg sowie das neue Nutella. In der zweiten Jahreshälfte nehmen die nachdenklichen Krebsbeiträge wieder zu.
Außerdem bereite ich die Welt auf den Abschied von meiner Stammkneipe vor. Deswegen ist mein Lieblingstext aus dem dritten Jahr auch Das traurigste Bier.
2018 – Tschüss Rios, Tschüss JAM!
Anfang des Jahres passiert etwas, das viele lange nicht wahr haben wollten: Das Café Rios in Celle schließt nach fast 23 Jahren seine Türen. Versteigerung, Flohmarkt und Rios-Abschiedsparty begleite ich mit mehreren Beiträgen. Im Frühjahr muss ich dann nochmal ins Krankenhaus, um eine Nachwirkung meiner Krebserfahrung, aber keinen neuen Krebs, zu behandeln. Im Sommer beschäftigt mich die schlechteste Fußball-WM aller Zeiten. Und nach meiner Stammkneipe muss ich mich in jenem Jahr auch noch von meinem Arbeitgeber verabschieden. Ich fahre weiterhin viel Bahn, treffe William Shatner und verpasse meinem Blog ein neues Design. Außerdem mache ich Urlaub im Strandkorb und fliege endlich mal wieder in die USA.
Mein Lieblingstext aus dem vierten Jahr ist „Schlafen Sie schön“.
2019 – Ein Jahr auf dem Sofa
Das Jahr 2019 ist von viel Freizeit geprägt, was vor allem daran liegt, dass ich keinen festen Arbeitgeber mehr habe. Somit fallen auch die täglichen Zugfahrten weg. Die Freude darüber ist zunächst groß, weil sich der ausbleibende Pendlerstress sehr positiv auf mein Wohlbefinden auswirkt. Mir fehlt allerdings auch die Zeit im Zug, die ich oft zum Schreiben genutzt habe. Den Weg zum Schreibtisch finde ich dagegen seltener, sodass ich merklich weniger Blogbeiträge produziere. Wenn ich dann aber mal schreibe, lasse ich mir mehr Zeit als vorher. Satire und Kurzgeschichten treten in den Hintergrund. Stattdessen verfasse ich längere Beiträge übers Reisen oder den Spaß am Laufen. Und auch über meine Bewerbungsphase. Ein Highlight ist meine Solo-Reise zu Rock im Park im Sommer. Beim Thema Krebs resümiere ich die vergangenen drei Jahre und versuche mich in zwei Videos.
Das größte Highlight ist aber mein allererster Halbmarathon. Bedingt durch die viele Freizeit habe ich mich optimal darauf vorbereiten können. Es ist auch ein Lauf gegen Krebs. Deswegen ist das auch mein Lieblingstext aus dem fünften Jahr.
2020 – Future is now
Geht es weiter? Natürlich geht es weiter! Nur wie, das kann ich noch nicht sagen. Ich arbeite wieder, fahre jetzt aber hauptsächlich Auto. Mal sehen, was es darüber zu berichten gibt. Ansonsten erfordert das Haus weiterhin viel Aufmerksamkeit. Und dann… ach, mal schauen… Ideen gibt es bereits, aber alles ungelegte Eier, ihr wisst Bescheid.
Ich freue mich, wenn der eine oder andere Leser weiterhin den Weg hierher findet und dazu beiträgt, dass die Chronik zum zehnjährigen Geburtstag von Der neue Stefan ebenso umfangreich wird. Vielen Dank bis hierher!
Foto: Pixabay
Ich freue mich immer wieder auf die neuen Texte! Mach weiter so, lieber Schwager! Bin gespannt auf die nächsten 5 Jahre!
LG
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