Über die Ursache meiner Krebserkrankung habe ich mir in letzter Zeit wieder häufiger Gedanken gemacht. Grund dafür sind Kontakte zu Netzwerken und Medien, aber auch Zuschriften von Lesern. Viele wollen wissen, ob mein Peniskrebs durch HPV verursacht wurde und wie ich zum Thema HPV-Impfung stehe.
HPV, das sind Humane Papillomviren. Sie können unter anderem Gebärmutterhalskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Bereich auslösen. Und eben auch Peniskrebs. Es liegt also nahe, dass HPV auch für meinen Krebs verantwortlich ist.
Mit meinen Urologen hatte ich bisher nicht eingehend über die Ursache meiner Krebserkrankung gesprochen. Die Frage war für mich immer zweitrangig gewesen. Ich war davon ausgegangen, dass der Krebs durch eine fortgeschrittene Entzündung, hervorgerufen durch eine unentdeckt gebliebene Vorhautverengung verursacht wurde. Über HPV hatte ich mir nie Gedanken gemacht, alle Fragen dazu aber so gut es ging beantwortet und mich stets für eine HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Kindesalter ausgesprochen.
Doch mittlerweile brauchte ich Klarheit. Ich wollte nicht weiter herumdruxen, wenn mich jemand nach HPV fragte und mir Ausflüchte überlegen, warum ich dazu nichts genaues sagen konnte.
Ich beschloss, den Professor in Rostock anzuschreiben, der mich damals behandelt hatte. Ich hoffte, dass er sich noch an mich erinnerte und schilderte ihm kurz meine Geschichte. Dann fragte ich nach der Ursache für meinen Peniskrebs, damit ich das in Zukunft eindeutig kommunizieren könne.
Ich hatte keine Ahnung, ob der Professor überhaupt Mails beantwortete. Ob er das selbst machte oder sein Sekretariat. Und ob mein Anliegen überhaupt zu ihm durchdringen würde. Schließlich war er der Chefarzt und hatte bestimmt viel zu tun.
Doch nur fünf Tage später bekam ich eine Antwort. Sie war nicht lang, aber absolut ausreichend. Mein Professor schrieb, dass er sich meinen Fall nochmal angeschaut habe. Und dass es sich bei meinem Krebs um ein Plattenepithelkarzinom des Typs „warziges Karzinom“ handelte, das sehr wahrscheinlich HPV-assoziiert war. Meine Erkrankung sei also durch HPV hervorgerufen worden.
Endlich Klarheit also. Das fehlende Teil zum Gesamtbild. Ich war erleichterter, als ich vorher gedacht hatte. Gewissheit zu bekommen, ist immer gut. Ich antwortete umgehend und bedankte mich für die schnelle und erhellende Rückmeldung.
Es war also wirklich HPV. Endlich kann ich meine Krankheit besser einordnen und klarer formulieren. Und ich kann mich nun noch energischer und vor allem glaubwürdiger für das Thema HPV-Impfung einsetzen.
Bildquelle: RODNAE Productions/Pexels
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