Geboostert: Meine dritte Corona-Impfung

Nach den Erfahrungen meiner ersten Corona-Impfung und meiner zweiten Corona-Impfung war es fast schon zur Tradition geworden, zu den Corona-Impfungen mit dem Fahrrad anzureisen. Das neue Impfzentrum in meiner Stadt befand sich zwar an einem anderen Ort als das alte, doch mit dem Fahrrad wäre auch dies gut zu erreichen gewesen. Wetter und Zeitmangel machten mir diesmal jedoch einen Strich durch die Planung, sodass ich mich ganz altmodisch mit dem Auto auf den Weg zu meiner dritten Corona-Impfung, der Booster-Impfung, machte.

Termin für Booster-Impfung schnell bekommen

Einen Termin für die Impfung hatte ich wieder relativ schnell bekommen. Es muss Ende November gewesen sein, da entdeckte ich bei Facebook die Meldung, dass das Impfzentrum bei uns wieder den Betrieb aufnehmen würde und online die ersten Termine zu bekommen seien. Ich prüfte umgehend die Homepage des Impfportals Niedersachsen und entschied mich für einen freien Termin Mitte Dezember. Ich hätte mich laut Terminvergabe auch eine Woche eher impfen lassen können, doch dann wäre meine zweite Impfung noch keine sechs Monate her gewesen. Und zu dem Zeitpunkt befürchtete ich, aus diesem Grund wieder nach Hause geschickt zu werden. Man hörte ja so viel.

Mitte Dezember machte ich mich also auf den Weg zu meiner Booster-Impfung. Das Impfzentrum befand sich nun nicht mehr in einem Veranstaltungszentrum, sondern in einem Nebengebäude des örtlichen Krankenhauses. Ich parkte mein Auto an der Straße, setzte mir eine neue FFP2-Maske auf und folgte den Wegweisern Richtung Impfung.

Vor dem Eingang des Impfzentrums stellte ich mich in die Schlange und wartete. Kurz darauf betrat ich den Eingangsbereich des Impfzentrums und wartete weiter. Wieder etwas später durfte ich durch eine Tür treten und wartete nun im Flur gemeinsam mit einer Handvoll weiterer Impflinge. Hier wurde sich bereits rege über die Reihenfolge ausgetauscht. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst? Mitnichten. Zwei Damen vor mir in der Schlange ließen mich freundlicherweise durch, weil sie noch etwas Zeit bis zu ihrem gebuchten Termin hatten. Ich war mal wieder punktgenau angereist.

Weiteren Diskussionsbedarf hatten die Wartenden auch über den Ablauf der Impfung. Eine Dame bemerkte, dass ständig Leute zur Impfung hineingebeten würden, aber niemand wieder herauskäme. Jemand anderes merkte an, dass man hinterher ja auch 15 Minuten warten müsse. Ich ließ die Gespräche auf mich wirken und beschloss, einfach abzuwarten, was passierte.

Die FFP2-Maske macht Stress

Ich hatte sowieso andere Probleme. Die neue FFP2-Maske ging mir gehörig auf die Nerven. Gekauft hatte ich sie nur deswegen, weil sie mir im Internet als „perfekt für Brillenträger“ angepriesen worden war. Sie würde enger anliegen, als die herkömmlichen FFP2-Masken und deswegen würde die Brille nicht beschlagen. Qualität „Made in Germany“. Optimistisch hatte ich auf das Anti-Beschlag-Spray für meine Brille verzichtet und bekam nun die Rechnung. Die Maske hatte ihr Versprechen nicht gehalten und nun saß ich mit vernebelter Brille im Impfzentrum und hatte Mühe, meine Umgebung zu erkennen. Immer wieder hob ich Maske etwas an, um die Atemluft nach unten abzuleiten. Nicht im Sinne des Erfinders, doch gegen eine Wand laufen wollte ich auch nicht.

Schließlich befand ich mich ganz vorne in der Reihe und wurde zur Impfung aufgerufen. Am Empfangstisch wurden meine Formulare und Papiere geprüft. Kreuzchen hier, Unterschrift dort, Stempel drauf, „Bitte gehen Sie weiter“. Kurz Platz genommen auf dem nächsten Stuhl, dann auch schon wieder aufgerufen. Eine Dame in einem Deutsches-Rotes-Kreuz-Pullover geleitete mich in einen Raum und bat mich, am Tisch Platz zu nehmen. Dort saß bereits der Impfarzt. Ein Blick in die Formulare, ein paar kurze Fragen und er war bereit.

Welche Nebenwirkungen nach einer Booster-Impfung mit Moderna?

Ich eigentlich auch. Doch das mit dem Nebenwirkungen interessierte mich noch. Vor allem, weil ich bei den ersten beiden Impfungen Biontech bekommen hatte und nun bei der dritten Impfung Moderna bekommen sollte.

„Sind jetzt andere Nebenwirkungen zu erwarten?“, wollte ich wissen.

„Eigentlich nicht. Eher weniger“, antwortete der Arzt. „Zum einen ist der Abstand zur zweiten Impfung größer, zum anderen bekommen Sie als Booster-Impfung mit Moderna nur die halbe Dosis.“

Das fand ich interessant. Wieder was gelernt.

Die Assistentin hatte gewartet, bis meine Fragen beantwortet waren. Sie fragte mich, ob ich bereit sei und verabreichte mir dann den Booster-Shot in den linken Oberarm, so wie bei den beiden Impfungen zuvor auch.

„Wenn Sie möchten, können Sie auch sofort wieder los“, hieß es dann. „Bei der dritten Impfung müssen Sie nicht zwangsläufig noch 15 Minuten warten.“

Ich stand auf, trat aus dem Behandlungszimmer und verließ das Impfzentrum durch eine andere Tür am Ende des Flures. Deswegen kehrte nach der Impfung auch niemand mehr in den Wartebereich zurück. Einbahnstraße und so. Am Ende klärt sich alles auf. Ich ging zurück zu meinem Auto und fuhr nach Hause.

Wie lange halten die Nebenwirkungen nach der Booster-Impfung an?

Die Vorhersage der Nebenwirkungen stimmte ziemlich genau. Sie fielen nicht ganz so stark aus wie noch im Frühjahr. Dafür dauerten sie länger. Nach meinen ersten beiden Impfungen waren Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle und Müdigkeit aufgetreten, und zwar am nächsten, bzw. noch am selben Tag. Nach gut einem halben Tag hatten sich die Beschwerden jeweils wieder gelegt.

Nach meiner dritten Impfung hatte ich zunächst leichte Muskelschmerzen am linken Oberarm. Später dann deutliche Verspannungsschmerzen in beiden Schultern. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass mein rechter Arm stärker schmerzte, als mein linker, obwohl am rechten Arm gar nichts passiert war. Müdigkeit hielt sich in Grenzen, nur leichten Schwindel und eine allgemeine Duseligkeit verspürte ich zwischenzeitlich. Diesmal dauerte es gut zwei Tage, bis die Nebenwirkungen verschwunden waren, doch aufgrund der Milde waren sie zu ertragen.

Ich bin froh, dass ich nun geboostert bin und mit aufgefrischtem Impfschutz durch den Winter komme. Ich hoffe, dass das Impftempo in Deutschland in der nächsten Zeit weiter anzieht, damit wir uns alle langsam auf ein Ende der Pandemie freuen können.

Nach zwei Jahren Corona habe ich wirklich kein Verständnis mehr für Impfgegner, Impfskeptiker, Querdenker und Coronaleugner. Wer es nach 100.000 Coronatoten in Deutschland und 5,3 Millionen Coronatoten weltweit noch immer nicht begriffen hat, wer die Bilder von überlasteten Intensivstationen und die Augenzeugenberichte des Pflegepersonals ignoriert und immer noch der Meinung ist, es ginge bei der ganzen Diskussion nur um den einzelnen, individuellen Menschen, der hat jegliches Recht des Protestes verloren. Wäre der ganze Aufwand, mit dem sich die Idioten gegen Impfkampagne und Hygienevorschriften wehren, in eine sinnvolle und konstruktive Bewältigungsbereitschaft geflossen, wären wir bereits einen gewaltigen Schritt weiter.

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