Die bedeutendste und beeindruckendste Urlaubsreise meines Lebens unternahm ich 2018 nach Lahaina auf Maui, Hawaii. Wir wohnten in einem schönen Apartment im nördlichen Teil der Front Street, schräg gegenüber der heutigen Neubausiedlung „Kahoma Village“, und spazierten jeden Tag ans andere Ende der Front Street in die historische Altstadt.
Am ersten Tag unseres Urlaubes machten wir einen Rundgang durch die Stadt. Wir sahen die buddhistische Jodo Mission mit dem riesigen Buddha im Garten, das Seamen’s Hospital von 1833, den Wo Hing Tempel, das Plantation Inn, das Baldwin Home von 1834, das Pioneer Inn und den gigantischen, 150 Jahre alten Banyan Tree. Ich habe noch nie so viele Fotos von einem einzigen Baum gemacht.
Nach dem Paia Fish Market, der King Kamehameha III. School und dem Kamehameha Iki Park bogen wir in die Shaw Street und kurz darauf in die Waine’e Street ab, spazierten an der Hongwanji Mission vorbei und besuchten das Hale Pa’ahao Prison von 1852. Abends saßen wir draußen in der Pi Artisan Pizzeria an der Front Street und genossen unser Essen mit Meerblick.
Paradiesischer Ort mit historischen Häusern direkt am Meer

In den nachfolgenden Tagen führte uns unser Weg immer wieder in die Altstadt von Lahaina. Fast jeden Tag passierten wir die markanten acht Palmen, die aus der Kaimauer herauszuwachsen schienen. Dahinter begann das historische Zentrum der alten Walfängerstadt auf Maui. Im „Cheeseburger in Paradise“ erinnere ich mich an einen schmackhaften Burger mit Camenbert. Auch im „Bubba Gump“ saßen wir einen Abend. Und bei der Lahaina Pizza Company gefiel es uns so gut, dass wir dort gleich zweimal essen waren. Beim zweiten Mal mussten wir unbedingt die süße Dessert-Pizza probieren. Hat sich gelohnt. Irgendwo neben dem „Cheeseburger in Paradise“ gab es einen tollen Eisladen. Und aus dem Einkaufszentrum „Wharf Cinema Center“ haben wir uns eines Nachmittags einen sensationellen Kaffee geholt und ihn im Schatten des beeindruckenden Banyan Trees genossen.
Neben Sightseeing und Essen haben wir natürlich auch am Baby Beach gelegen und viel geshoppt. Die T-Shirts, die ich mir in Lahaina gekauft habe, halte ich bis heute in Ehren.
Erste große Reise nach dem Krebs
Beeindruckend war diese Reise vor allem wegen der Kultur und der Natur. Neben der historischen Altstadt bleiben mir die immergrünen Hänge der Bergketten auf Maui in Erinnerung. Bedeutend war dieser Urlaub, weil es die erste große Reise nach meiner Krebserkrankung war. Die USA hatten wir 2013 und 2014 schon besucht, doch dieser Flug über den großen Teich ans andere der Welt zwei Jahre nach meinem Krebs war etwas ganz besonderes.
Ein paar Dinge haben wir leider nicht geschafft. So haben wir kein Shave Ice gegessen, das es dort an jeder Ecke gab, und auch keinen Bootstrip auf die benachbarte Insel Lanai gemacht. Auch im Restaurant „Fleetwoods“ von Musiklegende Mick Fleetwood waren wir nicht. Machen wir beim nächsten Mal, dachte ich. Denn wiederkommen würden wir irgendwann auf jeden Fall. Das stand fest.
Das Paradies ist abgebrannt
Doch das „Fleetwoods“ werde ich leider nie besuchen können. Es ist abgebrannt. Nur die steinernen Grundmauern stehen noch. Wie so viele Gebäude und Existenzen ist es ein Raub der Flammen geworden, als am 9. August 2023 die gewaltige Feuerwalze über Lahaina hinwegzog und die Stadt fast komplett vernichtete. Die meisten historischen Holzhäuser an der Frontstreet sind für immer verloren. Der Hafen ist verwüstet. Der gesamte historische Teil ist ein verkohltes Katastrophengebiet. Auch der alte Banyan Tree wurde von den Flammen erfasst, doch er steht noch und es bleibt die Hoffnung, dass er vielleicht irgendwann, zumindest teilweise wieder ergrünen wird. Und wenn ich die Luftbilder richtig deute, hat auch das Haus, in dem sich unser Apartment befand, wenig Schaden genommen. Ein kleiner Trost angesichts tausender zerstörter Gebäude und mehr als 100 Todesopfern.
Aus meinem Bildarchiv sowie Fotos unterschiedlicher Quellen im Internet habe ich mehrere Vorher-Nachher-Bilder erstellt, die das Ausmaß der Zerstörung nach dem Brand verdeutlichen (klicken zum Vergrößern):



Es ist wie ein Stich ins Herz, wenn ich die aktuellen Bilder aus Lahaina sehe. Den Stau aus verbrannten Autos, aus denen sich die Menschen vor den Flammen in den Ozean flüchteten. Wie ein stilles Mahnmal der Katastrophe. Es fühlt sich an, als wäre ein alter Freund gestorben.
Die süße kleine Altstadt von Lahaina mit teilweise fast 200 Jahre alten Gebäuden ist für immer verloren. Verbrannt ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern ein geschichtsträchtiger Ort, der bis vor kurzem die Lebensgrundlage vieler Menschen bildete. Was davon wieder aufgebaut werden wird oder werden kann, ist ungewiss. Doch die Ohana, die Familie, auf Maui ist stark und hält zusammen. Das hat sie bereits kurz nach der Brandkatastrophe bewiesen. Irgendwie wird es weitergehen. Irgendwie wird Lahaina zurückkehren. Und vielleicht kann ich auch irgendwann mal wieder einen Kaffee im Schatten des wiederergrünten Banyan Trees trinken und meinen Blick über das glitzernde Meer schweifen lassen.
Wie kann ich für Maui spenden?

Wenn Ihr spenden möchtet, um die Menschen in Lahaina und auf Maui zu unterstützen, dann könnt ihr das beispielsweise über den Maui Strong Fund der Hawai’i Community Foundation tun. Bis jetzt sind dort mehr als 55 Millionen Dollar an Spendengeldern zusammengekommen, teilweise auch durch Großspenden von Unternehmen, Banken und Institutionen.
Viele Restaurants und Unternehmen, deren Mitarbeitende von der Brandkatastrophe betroffen sind, haben zudem eigene Spendenaktionen gestartet. Wenn ihr gezielt eurem Lieblingsrestaurant helfen möchtet, dann schaut mal, ob das dort der Fall ist.
[…] unserer HPV-Ausstellung teilzunehmen. Das waren krasse drei Tage! Persönlich hat mich dann der Großbrand in Lahaina auf Maui sehr beschäftigt, weil wir dort 2018 im Urlaub waren. Weitere Highlights waren ein Spaziergang mit […]
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