Endlich ist mal wieder was los in Hamburg! Die fünfte Jahreszeit hat begonnen: der G20-Gipfel. Die Olympischen Spiele haben es ja leider nicht bis in die Hansestadt geschafft, aber der G20-Gipfel, das Gute-Laune-Klassentreffen von Merkel, Trump und Co. hat endlich begonnen. Seit Wochen freuen sich alle bereits auf dieses Mega-Event und endlich herrscht in der Stadt wieder eine Stimmung, wie zuletzt bei der Fußball-WM 2006.
Heute Vormittag ging es mit der offiziellen Eröffnungsfeier am Hamburger Hauptbahnhof los. Nachdem Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz die magischen Worte „Ich erkläre den G20-Gipfel 2017 für eröffnet“ gesprochen hatte, gaben sich die Spielführer von Polizei und Demonstranten die Hand, versprachen sich gegenseitig eine faire Partie und stellten sich auf. Nach dem Anpfiff verlief zunächst alles ruhig. Über die spielüblichen Schlachtrufe gingen die Aggressionen nicht hinaus. Es scheint nur ein erstes Warm-up gewesen zu sein.
Schon vor dem offiziellen Spielbeginn hatten sich beide Seiten mit strategischen Spielchen auf Trab gehalten. Die erste Initiative ergriffen vor einigen Tagen die G20-Gegner mit einem Brandanschlag auf diverse Bahnstrecken in Deutschland. Als Gegenschlag folgte die gewaltsame Räumung eines Protestcamps in Hamburg durch die Polizei. Die Reaktion der Gegner darauf war ein weiterer Brandanschlag, diesmal auf ein Porsche-Autohaus. Ob sich Merkel, Erdogan und Trump davon beeindrucken ließen, ist nicht überliefert.
Es ist ein spannender Schlagabtausch, bei dem noch nichts entschieden ist. Die ganze Stadt ist elektrisiert und wartet gespannt darauf, wie es ausgeht. An manchen Orten herrscht regelrechte Volksfeststimmung. Die Polizisten aus Berlin, die zur Unterstützung angefordert wurden, haben als einzige die richtige Einstellung an den Tag gelegt und ordentlich die Sau rausgelassen, so wie sich das bei einem Betriebsausflug gehört. Es wurde gesoffen, getanzt und in der Öffentlichkeit gepimpert – ganz nach dem Vorbild der Weihnachtsfeiern beim FC Bayern München.
Andere Stadtteile dagegen sind wie ausgestorben. Auf vierspurigen Hauptverkehrsstraßen, wie dem Steindamm in St. Georg, fahren kaum Autos. Viele Geschäfte bleiben am Donnerstag und Freitag geschlossen. Manche Schaufenster sind mit Spanplatten zugenagelt, aus Angst vor Randale. Wer sich mal eben nur eine Cola am Kiosk oder ein Nike-Laufshirt in der Innenstadt kaufen will, steht plötzlich vor verschlossener Tür.
Köln hat seinen Karneval, München das Oktoberfest, Hamburg jetzt also den G20-Gipfel. Schade, dass er nicht jedes Jahr hier stattfindet. So ein bisschen Leben tut der verschlafenen Zwei-Millionen-Weltstadt doch mal ganz gut.
[…] auch immer. Ich glaube, ich weiß die Lösung: Nächste Woche ist doch G20-Gipfel in Hamburg. Wollen wir da nicht hin? Da kannst du das dann alles […]
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