Vom Grillen mit Gas bin ich nicht überzeugt. Ich habe zwar selber einen Gasgrill zu Hause, aber richtig warm (sorry…) werde ich mit dieser Art des Grillen irgendwie nicht. Klar, das Grillen mit Gas hat viele Vorteile. Die meisten schätzen die einfache Handhabung. Das Feuer ist schnell entfacht, die Hitze schnell da, die Flammen können reguliert werden und im Handumdrehen ist alles wieder aus. Bei Grillfesten mit vielen Gästen ist das ziemlich praktisch. Auch mit Kohlenstaub, Asche und Rauch muss man sich nicht rumärgern. Und die Haube auf dem Grill sorgt für einen Backofeneffekt und indirekte Hitze, was eine vielseitige und kreative Nutzung ermöglicht.
Mich persönlich nervt aber der Reinigungsaufwand bei meinem Grill. Ich habe eine Ausführung mit emailliertem Grillrost, weiteren emaillierten Bauteilen, die mit Fett in Berührung kommen und einem Fettableitungssystem mit Auffangschale. All diese Teile müssen nach jeder Nutzung abgespült werden. Das Spülbecken in der Küche ist aber zu klein für den Grillrost, sodass er immer nur zur Hälfte ins Wasser getaucht werden kann. Nach dem Spülvorgang mit mehrmaligem Drehen und Wenden unter Zuhilfenahme von reichlich Schaum sieht es in der Küche aus wie nach einer Schaumparty.
Holzkohlewürstchen vs. Gasgrillwürstchen
Auch mit dem Grillergebnis bin ich nicht ganz zufrieden. Steaks gelingen hervorragend, doch mit Würstchen habe ich Probleme. Kurz nachdem ich eines vom Rost nehme, weil es in meinen Augen die gewünschte Bräunung und Röstung erreicht hat, und es auf den Teller lege, schrumpft und schrumpelt es etwas zusammen und sieht irgendwie komisch aus. Das mag daran liegen, dass die Wurst auf dem Gasgrill nicht nur geröstet, sondern durch die Haube wie in einem Backofen auch erhitzt wird. Ist die Hitzeglocke auf dem Teller nun nicht mehr gegeben, kühlen sich die Wassermoleküle im Fleisch wieder ab und die Wurst zieht sich zusammen. Physik halt. Oder ist das Chemie?
Erst vor kurzem habe ich mitbekommen, dass sich fürs Würstchengrillen der vordere Bereich des Grillrostes besser eigne, weil die Temperaturen dort niedriger seien. Das scheint zu funktionieren. Aber an ein auf Holzkohle gegrilltes Würstchen kommt ein Gasgrillwürstchen nicht heran, finde ich.
Dass man für einen Gasgrill keine Holzkohle schleppen muss, ist ein Vorteil. Dafür muss man Gasflaschen schleppen. Und damit kommen wir zum eigentlichen Anlass für diesen Beitrag: Wie kaufe ich eine Gasflasche richtig? Denn wie ich letztens erleben durfte, kann man dabei eine ganze Menge falsch machen.
Wie tausche ich eine Gasflasche richtig?
Meine leere Sechs-Kilogramm-Gasflasche kutschierte ich letztens zu meiner für diese Zwecke etablierte Stammtankstelle, um sie gegen eine gefüllte ersetzen zu lassen. Nachdem ich das Auto abgestellt hatte, schlenderte ich mit der Gasflasche in der Hand in den Verkaufsraum.
„Eine neue hätte ich gerne“, sagte ich freundlich und hielt den schwarzen Gasbehälter in die Höhe.
„Stellen Sie die bitte draußen ab? Mit Gas dürfen Sie nicht in geschlossene Räume“, sagte der Verkäufer zu mir.
Die ist doch leer, dachte ich. Doch ich tat, wie mir geheißen und stellte die leere Gasflasche draußen neben der Schiebetür ab.
„Einmal tauschen? Das macht 14,99 Euro. Haben Sie unseren Treuepass?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Damit bekommen Sie die sechste Füllung gratis“, sagte der Angestellte, stempelte ein Kärtchen ab und reichte es mir. Ich bezahlte.
„Gehen Sie ruhig schon mal nach draußen an die hintere Lagerbox. Dann gebe ich Ihnen gleich eine neue Flasche.“
Ich ging nach draußen, schnappte mir die leere Gasflasche und wartete an der hinteren Lagerbox. Nachdem der Verkäufer die Kundin nach mir bedient hatte, folgte er mir.
„Nein, ich meine doch die Box hier!“, rief er mir zu und deutete auf die aus meiner Sicht vordere Lagerbox. Während er das Vorhängeschloss öffnete, begab ich mich zu ihm. Ich gab ihm die leere Flasche, er händigte mir eine neue aus. Als er die leere Flasche wegstellen wollte, stutze er erneut.
„Das nächste mal drehen Sie die hier bitte um. Dann sehen wir auf den ersten Blick, dass sie leer ist.“ Er deutete auf einen Papieranhänger an der Gasflasche, auf dem „Voll toll“ stand. Drehte man ihn um, war „Voll leer“ zu lesen. Eine kleine Lustigkeit der Marketingabteilung mit einem offenbar praktischen Ansinnen. Ich wusste davon nichts, ließ mich aber natürlich gerne belehren.
Wertvolle Tipps zum Gasflaschentausch auf einen Blick
Ich schnappte mir die neue Gasflasche und fuhr wieder nach Hause. Was hatte ich heute wieder alles gelernt! Und da meine Devise lautet, wertvolles Wissen und Erfahrungen auch anderen zur Verfügung zu stellen, fasse ich die wichtigsten Punkte in Bezug auf das Austauschen einer Gasflasche gerne noch einmal zusammen:
- Leere Gasflaschen gehören nicht in den Kassenbereich der Tankstelle. Bitte vor der Tür abstellen!
- Nicht vergessen, nach dem Bonusprogramm zu fragen. Sparen Sie bares Geld!
- Bitte nicht zu Stoßzeiten kommen. Die Angestellten dürfen den Verkaufsraum nicht verlassen, solange sich andere Kunden dort befinden.
- Der Verkäufer hat immer recht. Wo vorne und hinten ist, bestimmt er!
- Entsprechende Schildchen, Papieranhänger oder sonstige Vorrichtungen an der Flasche genau studieren und entsprechend der Anweisungen handeln. Ein leere Gasflasche ist von einer vollen kaum zu unterscheiden! Außer am Gewicht natürlich…
- Gegrillter Tofu schmeckt am besten, wenn er vor dem Servieren durch ein gegrilltes Steak ersetzt wird.
- Hände waschen nicht vergessen.
- Scheiß AfD!
Und jetzt weiterhin viel Spaß beim Grillen! Wer kriegt das Nacken?!
(Bild: RDNE Stock project/Pexels)