Was ich im ersten Jahr als Blogger alles gelernt habe (6:45)

Mein Blog ist mittlerweile ein Jahr alt. In diesem Jahr habe ich viel geschrieben, viel ausprobiert und viel gelernt. Als ich anfing, wollte ich erst mal einfach nur veröffentlichen. Den ganzen Kram, die ganzen Ideen in meinem Kopf aufschreiben, abspeichern und publizieren. Gucken, was andere davon halten, ob das überhaupt bei irgendjemandem ankommt. Ziemlich schnell war klar, dass ich neben meinem Blog bei WordPress auch eine eigene Seite bei Facebook haben muss, um meine Beiträge und Geschichten besser verbreiten, gewissermaßen bewerben zu können. Doch ich habe noch viel mehr ausprobiert. Instagram und Twitter? Kann man machen. Was kommt danach? Mal sehen.

WordPress

Vor dem Start meines Blogs bei WordPress habe ich die ersten Gehversuche im Bloggen mit Tumblr gemacht, allerdings mehr als persönliches Archiv für kleine Kolumnentexte, die ich damals für die Zeitung geschrieben hatte. Der Wechsel zu WordPress war auf jeden Fall richtig. In erster Linie gefielen mir die Designs und das gesamte Handling besser. Vor allem bin ich aber nach wie vor von den umfangreichen Statistiken begeistert, die ich hier bereits in der kostenlosen Variante bekomme. Jeden Beitrag kann ich tagesgenau nachverfolgen und ich erhalte umfangreiche Aufstellungen pro Monat und Jahr. Das finde ich nützlich und interessant.

Den einzigen Luxus, den ich mir bei WordPress gönne, ist die jährliche Gebühr für die Domain. Ich finde es schöner, eine Adresse zu haben, die nur auf „com“ und nicht auf „wordpress.com“ endet. Das sieht professioneller und ambitionierter aus und kostet nur schlappe 18 Euro pro Jahr. Von der Community bei WordPress bin ich immer mehr begeistert. Es dauerte eine Weile, bis ich eine kleine Stammleserschaft zusammen hatte, doch mittlerweile erreicht mich viel positives Feedback. Themenverwandte Blogs zu finden, ist bei WordPress ebenfalls eine einfache Sache.

Worüber ich nachdenke ist, ob vielleicht langsam mal ein Upgrade angebracht wäre. Mit dem Design bin ich zwar nach wie vor zufrieden, doch in die Welt der Plug-ins würde ich gerne mal eintauchen. Da sind bestimmt hilfreiche Sachen dabei. Ich denke weiter nach.

Facebook

Meine Facebookseite habe ich zeitgleich mit meinem Blog gestartet. Bis heute ist sie mein wichtigstes Medium zur Verbreitung meiner Beiträge und Geschichten. Besonders hilfreich und aussagekräftig finde ich auch hier die Statistiken, die Facebook mir kostenlos erstellt. Bei jedem Post kann ich nachverfolgen, wie viele User ihn zu Kenntnis genommen haben. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Reichweite eines Posts durch direkte Likes, Kommentare und Teilungen vergrößert. Außerdem kann ich die Aktivität meiner Seite mit der von anderen vergleichen und beobachten, wie sich verwandte Blogs im Vergleich zu meinem entwickeln. Darüber hinaus ist Facebook innerhalb meines Freundes- und Bekanntenkreises deutlich verbreiteter als WordPress. Wer keinen Blog hat, braucht kein WordPress. Facebook hat aber fast jeder. Leute, die mir wichtig sind, mit meinen Geschichten zu erreichen, ist auf diese Weise einfacher und effektiver.

Ein weiterer Vorteil bei Facebook sind die Gruppen. Zum Thema Bloggen gibt es unzählige Gruppen, in denen sich alte und neue Blogger austauschen, Tipps suchen, Tipps geben und ihre Beiträge bewerben. In vielen dieser Gruppen ist das Teilen der eigenen Beiträge und Seiten ausdrücklich erwünscht und sinnvoll. In vielen anderen allerdings nicht. Es gibt beispielsweise diese „Like 4 Like“-Gruppen, in denen jeder seine Facebookseite unabhängig vom Thema einstellen kann, dafür Likes bekommt, im Gegenzug aber auch jede andere Seite liken muss. So etwas ist nur bedingt empfehlenswert.  Wer sich einen ganzen Tag lang nur mit dem Liken von Seiten beschäftigen möchte, kann das gerne machen. Die Like-Zahl der eigenen Seite damit in die Höhe zu treiben ist ebenfalls recht reizvoll, doch um wirklich echtes Interesse handelt es sich dabei nur in den allerseltensten Fällen. Die Reichweite erhöht sich dadurch auch nicht unbedingt, weil viele, so wie ich, zwar den Like bei einer Seite dauerhaft setzen, das Abo für die Seite danach aber sofort deaktivieren, damit bei ihnen die Timeline nicht zugemüllt wird mit irgendwelchem Scheiß, der sie eigentlich gar nicht interessiert.

Richtig schlimm sind allerdings diese „Werbung für alles“-Gruppen. Dort kann wirklich jeder alles bewerben und Seiten, Artikel und was weiß ich nicht noch alles reinstellen. Teilweise haben diese Gruppen bis zu 15.000 Mitglieder. Die Reichweite der eigenen Posts vergrößert sich dabei allerdings fast gar nicht, weil von denen wahrscheinlich 14.500 gleich das Abo der gesamten Gruppe deaktiviert haben, um in der Timeline nicht mit Werbung für Schneeballsysteme, unseriöse Kreditangebote oder Pornofilme zugeschissen zu werden. Meidet diese Gruppen!

Richtig lustig war übrigens die Fan-Gruppe zum RTL-Dschungelcamp, in die ich eingetreten bin, um dort einen entsprechenden Beitrag zu verbreiten. Warum sich die Reichweite des Posts nicht wie erwartet vergrößerte, war bei einem Blick auf die übrige Diskussion sowie vorherrschende Rechtschreibung und Umgangsformen schnell klar: Der Hardcore-Dschungelcampfan ist für eine differenzierte Selbstreflexion bei diesem Thema nicht zu haben.

Auch bei Facebook überlege ich, ob es sinnvoll ist, Geld auszugeben, etwa für eine kleine Anzeige, um die Reichweite zu erhöhen. Vielleicht teste ich das mal. Vielleicht.

Instagram

Instagram ist auch eine interessante Sache, für meinen Blog allerdings weniger. Wenn man hübsch aussieht, einen gewissen Lifestyle verkörpert und schöne Fotos macht, kann man bei Instagram Hunderttausende von Menschen erreichen. Mit Texten ist das schon schwieriger. Kurz habe ich es probiert, kurz dachte ich, das geht, doch mittlerweile bin ich davon nicht mehr überzeugt. Vor kurzem bin ich dann zu Quatsch gewechselt und hatte etwas mehr Erfolg, wahrscheinlich, weil ich wirklich Fotos und keinen Text mehr postete.

Interessant ist, dass eine leere Pralinenschachtel mehr Likes bekam, als meine Anteilnahme an den Anschlägen von Paris, der absolut erfolgreichste Post allerdings ein Bild von meinem selbstgebastelten Mettkuchenhaus war. Ein bisschen stolz darauf bin ich, doch ob das meinen Blog an sich nach vorne bringt, weiß ich nicht. Instagram behalte ich noch ein wenig im Auge. Vielleicht muss ich noch bescheuerter werden. Mal sehen.

Twitter

Twitter habe ich noch vor Instagram ausprobiert. Twitter braucht kein Mensch. Meinem Account folgen nur zehn Leute, Likes habe ich noch gar keine bekommen und auf meinen Blog an sich hat das auch keine Auswirkungen. Aus Langeweile twittere ich ab und zu noch lustlos vor mich hin, aber lange mache ich das bestimmt nicht mehr.

Soundcloud, Snapchat, Buch, Welttournee

In meinem ersten Jahr als Blogger habe ich viele Dinge mitgenommen, die das Internet so in der Auslage liegen hatte. Und vieles gibt es noch, was mich reizen würde. Snapchat ist ja das nächste große Ding momentan, doch für meine Zwecke wahrscheinlich nicht geeignet. Soundcloud finde ich da schon interessanter. Das ist zwar nicht wirklich mehr neu genauso wie die Idee, das für einen Blog zu nutzen, doch neben dem Schreiben kann ich auch gut sabbeln und einige meiner Beiträge würden sich vertont bestimmt gut anhören. Ich überlege.

Und dann ist da ja immer noch die Idee, meine Geschichten als Buch zu veröffentlichen. Ich könnte mir das sehr gut vorstellen, ist ja klar. Aber andere auch? Literaturagenten? Verleger? Lektoren? Leser? Wenn einer einen kennt, der einen kennt… Ihr wisst Bescheid. Bis es soweit ist, starte ich erst mal eine Welttournee auf eigene Faust und quatsche die Leute mit meinen Geschichten voll. Geht bestimmt auch.

20 Gedanken zu „Was ich im ersten Jahr als Blogger alles gelernt habe (6:45)

  1. Ach du heiliges Kanonenrohr! Ich scheine wohl bald die Einzige auf dieser Welt zu sein, die bloggt und nur bloggt. Weder Facebook noch Twitter, Instagram und was da sonst noch genannt wurde. Auch für mehr Traffic auf meinem über 5-jährigen Blog würde ich meine Haut nicht bei Facebook verkaufen.
    Dagegen habe ich mal ein Buch über Blogging Books herausgebracht. Kann ich nicht empfehlen! Man muss von A bis Z alles selber machen und hat als Resultat ein Buch in den Händen, das miserabel gedruckt und total überteuert ist.

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    1. Man muss sich auf Facebook ja nicht gleich verkaufen. Wenn man das richtig nutzt, kann das durchaus hilfreich sein. Aber jedem das seine! ;-) Wenn ich mir das Feedback auf meinen Beitrag so anschaue, bin ich wahrscheinlich noch eher schwachbrüstig unterwegs, was die Vernetzung angeht. Grüße

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  2. Hallo Stefan,
    per Zufall und durch einen anderen Beitrag bin ich auf deinen Blog gekommen und finde deine Ambitionen als Blogger gut. Mache weiter so und eher man sich versehen kann, bloggt man schon seit 5 oder mehr Jahren.

    Mit Twitter kannst du schon noch viel mehr erreichen, aber man wird dabei nicht drumherum kommen, anderen themenrelevanten Twitterern zu folgen. Es wird lange dauern, bis sich da was tut, könnt aber gut ausgehen. Einfach mal noch weiter machen und nach neuen Followern Ausschau halten.

    An WordPress ist auch meinerseits nichts zu rütteln und es ist gut wie es ist, ich arbeite gerne mit diesem Content Management System ;)

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    1. Hallo Alex, Danke für deinen Kommentar! Twitter sehe ich mittlerweile in einem anderen Licht, vor allem, weil viele davon nach wie vor überzeugt zu sein scheinen. Werde mich wohl damit mal etwas näher befassen müssen ;-).

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  3. Hey,
    netter Beitrag.

    Aber … Das mit Twitter ist völliger Quatsch. Ich sehe Twitter als eine gute Quelle um Traffic für seinen Blog zu bekommen. Ich selber nutze Twitter nun auch ein paar Jährchen und bin da sehr zufrieden, vor allem ist es um einiges besser als Facebook (nicht so viel Müll). Ich beziehe allein aus Twitter 40% meines Traffics, von dort kommen mindestens jeden Tag an die 20-30 Besucher zu mir auf die Seite, wenn ich nen Link poste gerne auch das doppelte.

    Das Twitter keiner braucht stimmt daher nicht. Twitter gehört letztendlich zum erfolgreichen online Marketing dazu.

    LG

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    1. Hi Dennis, mir war nicht bewusst, dass es noch so viele Twitter-Fans gibt, aber es ist schön, dass ich mit meinem Beitrag einige von ihnen erreicht habe. Vielleicht war das ja unbewusst auch meine Absicht ;-) Vielen Dank für deinen Kommentar und bis bald bei Twitter!

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  4. Haha toller Beitrag!
    Ich wünsche dir viel erfolg mit deinen Ideen und vor allem mit dem Buch. Wäre doch toll wenn das was werden würde.
    Ich hab mich in vielen der Sachen wieder gesehen. Vor allem was Facebook angeht, ich habe zwar 200 irgendwas Likes auf der Seite – und das eigentlich ohne like 4like – aber die Interaktion an den Beiträgen its gering: keine Likes, keine Kommentare..
    Was ich an deiner Stelle auch mal ausprobieren würde wäre google+ das ist quasi ein Facebook Equivalent. Dort gibt es auch viele Gruppen (heißen dort Communities) aber die Interaktion ist viel größer. Dort bekomme ich Feedback, Likes und Klicks. Ist eigentlich die hauptplattform bei der mein Blog ankommt.
    Liebe Grüße!

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    1. Ein E-Book ist in meinen Überlegungen zwar mit eingeschlossen, momentan aber relativ weit unten. Ich bin immer noch ein Fan von A-Books, also analogen Büchern zu Anfassen ;-). Ob ein E-Book sinnvoll ist, wird sich aber zeigen. Danke für deinen Kommentar!

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  5. Wie lustig, das mit der Dschungelcamp-Gruppe. :D

    Ansonsten kann ich nur allem vollumfänglich zustimmen bzw. es unterschreiben. Wobei ich auch bei den Facebookgruppen mittlerweile etwas nüchterner bin. Anfangs habe ich tatsächlich gedacht, dass da richtig Traffic zustande kommt. Noch sinnvoller sind allerdings Gruppen, in denen es nicht um Blogs geht. Blogger lesen nur selten andere Blogs und als ich einen Artikel über die Schattenseiten des Studiums in einer reinen Studentengruppe postete, gingen die Zahlen durch die Decke.
    Fazit: Die Bloggergruppe sind gut, weil da eben viele schonmal interssehalber Beiträge lesen, aber der richtige Verkehr kommt aus Gruppen, die zu einem bestimmten Thema passen.

    Was die Werbeanzeigen auf Facebook angeht, habe ich da bisher wenig Erfahrung mit, habe aber eine eigenartige Beobachtung gemacht, die mir ein anderer Blogger bestätigte: Es liken größtenteils (bei mir ausschließlich) User aus dem nahen Osten. Keine Ahnung, warum das so ist.

    Twitter sehe ich als nette Randgeschichte, wo ich mal den geistigen Restmüll abladen kann, der nicht in meinen Blog gehört. Mehr nicht. Zumal da selbst solche mit Tausenden Follwern kaum Likes erhalten.

    Generell scheint mir folgender Grundsatz in den sozialen Medien zu herrschen (Facebook ausnahmsweise nicht so sehr): Qualität spielt kaum eine Rolle. Insbesondere Instagram ist da ganz vorne mit dabei. Millionenfach Selfies von Mädels, die immergleich aussehen, aber die Masse fährt drauf ab.

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  6. Wo hast du denn deine Domain her? Meistens kostet so eine normale .com oder .de Domain weniger als 1€/Monat, vielleicht solltest du über einen Wechsel nachdenken? :) Ansonsten kann ich verstehen, dass Instagram für deine Zwecke nicht das richtige ist, jedoch finde ich dir entgeht was, wenn du sagst, Twitter braucht kein Mensch. Wahrscheinlich liegt das nur daran, dass du noch nicht genügend Follower gesammelt hast, aber ich finde, Twitter ist Gold wert! Dort kann man sich meiner Meinung nach am einfachsten mit anderen Bloggern vernetzen und so auch seine Reichweite vergrößern.

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    1. Ok, ich merke, dass sich bei Twitter vielleicht doch noch etwas herauskitzeln lässt. Habe da in der Vergangenheit auch nicht so viel Zeit mit verbracht. Meine Domain läuft direkt über WordPress, bin für günstigere Varianten aber immer zu haben.

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  7. Schöne Zusammenfassung. Ich bin für ein Reisetagebuch bei WordPress gelandet, das ist jetzt beendet, ich bleibe aber gerne bei WordPress, weil es hier immer was nettes zu lesen gibt. Zum Spazierenlesen tausendmal interessanter als Facebook. Die Statistiken fand ich anfangs schräg, später habe ich sie mir gern angeschaut, und wenn man ernsthaft bloggt, sind sie bestimmt richtig klasse.

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